Ungezähmt

Veröffentlicht auf von Helen B. Kraft

Ich sah ihn an, als sähe ich ihn zum ersten Mal: den muskulösen Körperbau, die langen Beine, die dunklen Haare, aus denen Sturzbäche aus Wasser rann. Ja, sogar die braunen durchdringenden Augen, die sich in meine Seele fraßen, erschienen mir neu und unbekannt.

Sein durchdringender, herber Geruch erfüllte die Luft, kroch meine Nase entlang in meine Lungen und machte mir das Atmen schwer. Zischend atmete ich ein, streckte die Hand aus, um eine der langen Strähnen aus seiner Stirn zu streichen. Dafür schenkte er mir ein Lächeln. Und ich schwöre es, bei allem was mir heilig ist: Da stand Schalk in seinen Augen.

Dann schüttelte er den Kopf, so dass die Feuchtigkeit aus seinen Haaren in mein Gesicht spritzte. Ein kehliger Laut entrang sich seiner Kehle, ehe er sich abwandte und mir den Rücken zukehrte. Als wäre ich ihm vollkommen egal.

Ich blinzelte. Dann straffte ich mich und rief: "Cosmo! Zurück in die Wanne! Wenn du dämlicher Köter dich im Dreck suhlen kannst, wirst du auch die Hundewäsche wie ein Mann ertragen!"

Veröffentlicht in Drabble

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T
Ich liege vor Lachen am Boden!<br /> Sehr schön.
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