BookLover Conferece: Ein Fazit (2)

Veröffentlicht auf von Helen B. Kraft

Auch die zweite Etappe der BLC brachte interessante Informationen für die Fans des geschriebenen Wortes, so berichtete die durchaus bekannte Autorin und Cover-Designerin Andrea Gunschera von ihren Erfahrungen mit Großverlagen. Sie empfiehlt, das Auge auf dem Markt zu haben und weist zudem darauf hin, dass große Verlage nicht immer die bessere Wahl sind.
Doch Gunschera verteufelt keinesfalls die Großverlage schlecht und behauptet, man solle nur zu Kleinverlagen gehen, weil man dort besser betreut würde. Nein, wenn ich eine Quintessenz aus ihrem Vortrag ziehen möchte, dann dass man sich als Autor vorher klarmachen sollte, was man erwartet. Ein Autor, der großen Wert auf Individualität und Betreuung legt, fährt vermutlich mit einem Kleinverlag besser, gleichwohl sind die Vertriebswege der Großen auch nicht zu verachten. Laut Gunschera brauchen sich die Kleinverlage jedoch nicht mehr zu verstecken. Es ist eine deutliche Annäherung zu erkennen. Und abgesehen davon: Auch große Verlagshäuser haben mal klein angefangen.2013-09-07-037

Da Andrea Gunschera auch den Abschluss des Konferenztages bestritt, habe ich beschlossen, diesen Teil noch vorzuziehen. Gunschera gab den Autoren und Verlegern vor Ort einen kleinen Einblick in die Erstellung von Covern. Es reicht nicht nur, einfach ein Bild aus einer Datei zu verwenden, eine Schriftart auszuwählen und ein bisschen Text zu verwenden. Kombosition, Stimmigkeit, Farbgebung etc. müssen zum Genre passen. So geht der derzeitige Trend für Thriller geht zu weißem Hintergrund mit möglichst verstörenden Bildern und ein wenig Blut, wohingegen der klassische Liebesroman nicht ohne ein halbnacktes Pärchen auskommt. Interessant wird die Kombination aus Thriller und Liebesroman. Doch wer glaubt, ein Bild allein genügt, der irrt gewaltig. Schriftart, Schriftgrad, Position von Titel, Autor und Verlag, das alles will wohl überlegt sein und benötigt seinen eigenen Platz auf dem Cover.
Für mich als Laie war es interessant, auch einmal die einzelnen Arbeitsschritte zu sehen. Gunschera hat sich die Mühe gemacht, uns anhand zweier Beispiele durch die Covergestaltung durchzuführen und uns zu beweisen, dass auch ein vermeintlich unwichtiges Detail ein Cover vollkommen verändern kann. Wer glaubt, dass man innerhalb weniger Minuten ein drucktaugliches Cover erstellen kann, der irrt. Es müssen die Vorstellungen der Verlage, Autoren und Inhalte des Buches in Einklang gebracht werden. Das führt mitunter schon einmal dazu, dass man drei oder vier unterschiedliche Coverideen vorbereitet, die dann am Ende doch wieder umgeworfen werden.

Im nächsten Bericht erfahrt ihr u.a., was André Wiesler, seines Zeichens Vorlese-Comedian und Autor, vorschlägt, wie man als Autor den lästigen Prokrastinierfallen entgeht und was Lars Schultze-Kossack zum Handel mit Literaturverfilmungs-Filmrechten und –optionen zu sagen hatte.

Veröffentlicht in Messen und Conventions

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